Junge Klimaaktivisten
Sie haben viel in kurzer Zeit erreicht. Dafür muss man die jungen Menschen bewundern. Veränderungen kamen immer durch starke Bewegungen und Demonstrationen ins Rollen.
Die Vorwürfe im Zusammenhang mit der sichtlich überlasteten Umwelt gegen unsere Politiker sind zum Teil berechtigt. Für unser Klima wurde in den letzten Jahren zu wenig getan.
Allerdings ist die Spaltung, die diese jungen Menschen zwischen sich und ihrer Eltern- und Großelterngeneration durch massive Vorwürfe verursachen, ein ernst zu nehmendes gesellschaftliches Problem, das immer größer wird.
Für ältere Menschen ist es nicht nachvollziehbar, dass die verschwenderischste Jugend aller Zeiten vorlaut und teilweise aggressiv deren Lebensstil anprangert. Dass des Deutschen liebstes Kind (das Auto) plötzlich zum Hassobjekt des Jahres deklariert wird.
Man muss den jungen Menschen klar machen, warum das Auto so einen hohen Stellenwert hat. Wie viele Jahre ältere Generationen dafür arbeiten mussten, um sich ein immer besser entwickeltes, umweltfreundliches Auto überhaupt leisten zu können.
Wie hart und unter welchen Bedingungen das Geld verdient wurde, um im späteren Alter in den Urlaub fliegen zu können. Wie lange es gedauert hat, ein besseres und großzügigeres Leben führen zu können. Diese Generationen hatten nicht alles von Anfang an, es hat Jahrzehnte gebraucht um einen guten Lebensstandard aufzubauen.
Gerade Mütter bringen immer noch ein großes Opfer, um dem Nachwuchs alles bieten zu können. Bringen Familie, Haushalt und Arbeit über viele Jahre unter einen Hut, damit sich die eigenen Kinder nicht so sehr von der kapitalistischen Gesellschaft unterscheiden und unter Ausgrenzung zu leiden haben.
Millionen Väter arbeiten in der Autoindustrie, rackern sich in drei Schichten ab, um ihre Familie ernähren zu können, ihnen ein gutes Leben bieten zu können. Schuften für die Unabhängigkeit auf vier Rädern, die ältere Generationen anfangs nicht einfach so hatten.
Wir müssen für den Erhalt unserer Erde kämpfen, keine Frage. Sie ist überbevölkert, jeder will satt werden und hat einen enormen Verschleiß an Umwelt belastenden Artikeln, um überhaupt leben zu können. Die Menschen werden immer älter, bleiben viele Jahre länger Konsumenten und Verbraucher als früher.
Wir kommen nur gemeinsam an ein Ziel, wenn wir sachlich und ohne Vorwürfe einander begegnen. Wenn ein Generationen übergreifendes Verständnis von allen Seiten möglich ist.
Die extremen Aktionen der "Letzten Generation" in den vergangenen Wochen haben zwar die Aufmerksamkeit in voller Breite auf sich gezogen, verfehlen jedoch das Ziel. Niemand hat diese Gruppierung gewählt, aber sie will eine politische Veränderung erzwingen. Und das in Form einer Erpressung. So funktioniert das nicht in einem Rechtsstaat.
Nehmt Euch zurück, Ihr jungen vorlauten Kinder. Lauft erst mal in den großen Schuhen Eurer Eltern und Großeltern, die Euch das ermöglicht haben, was Ihr jetzt wie eine Waffe gegen sie richtet.