Die Macht der Massenmedien

 Die Empörung war groß, als sich Richard David Precht und Harald Welzer herausnahmen, ein Buch über und auch gegen den heutigen Journalismus zu schreiben.
Sie haben in ihrem Buch das heiße Eisen angefasst, den Umgang mit Andersdenkenden in den Massenmedien anzuprangern. Ebenso haben sie sich erlaubt, die dargestellten Einheitsmeinungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und den Journalismus gängiger  sogenannter  seriöser Medien zu kritisieren, die sie seit geraumer Zeit abliefern.

Unsere Erfahrung nach jahrelanger Vereinsarbeit, die vor allem Recherche und das Einholen von Informationen beinhaltet, ist ähnlich wie die der beiden Autoren.

Die Veränderung von einem eher objektiven zu einem fast gleichgeschaltenen Journalismus haben wir seit der Flüchtlingskrise 2015 wahrgenommen. Hatte man anfangs noch das Gefühl über die positiven wie negativen Veränderungen für die hier lebende Gesellschaft informiert zu werden, wurden nach kurzer Zeit Kritik und das Verbreiten schlechter wahrer Nachrichten als politisch rechts sowie als Hass und Hetze deklariert. Sehr schnell waren "Flüchtlingsgegner", "Nazis" und "Rassisten" geboren. Bezeichnungen, die kritische Menschen mundtot machten und das Gefühl vermittelten, dass unsere Meinungsfreiheit am Ende ist. Das wurde damit bestätigt, dass man von den Massenmedien und im öffentlich-rechtlichen Fernsehen kaum noch Berichte las oder sah, in keiner Talkshow das Thema nochmal zur Sprache kam.

Ähnlich verlief es während der Corona-Pandemie, als Zweifler und Kritiker sofort zu "Coronaleugnern", "Verschwörungstheoretikern" und "Impfgegnern" wurden, die Medien ausschließlich das RKI zitierten und nur noch einige auserwählte Virologen zur Sprache kamen. Politisch und journalistisch gab es nur eine Richtung, die kaum etwas hinterfragte. Auch hier wurden systematisch andere Meinungen in die politisch rechte Ecke gedrängt und als absolutes No-Go deklariert.

Aktuell erleben wir erneut dieses Verhalten unserer "auserwählten seriösen" Medien bei der Berichterstattung über Putins Angriffskrieg. Außer Waffenlieferungen an die Ukraine darf es keine Alternativen geben. Nur die Anregung dazu reicht schon aus, um als "Putinversteher" und "Opfer russischer Propaganda" abgewertet und mundtot gemacht zu werden. Nicht selten sitzt ein einzelner Gast mit einer anderen Meinung in einer Talksendung und wird vehement von anderen Talkgästen und den Moderatoren beschossen.

Inzwischen setzt man für alle Kritiker und Zweifler der Mainstreammedien noch einen drauf. Man bezeichnet diese Leute als Antidemokraten. Das sind also Menschen, die in einer Demokratie nichts zu suchen haben, oder wie soll man das verstehen?
Gerade unsere Vertreter der Demokratie prahlen doch damit, dass die freie Meinungsäußerung das oberstes Gut in unserem Land ist. Warum sind dann andere Meinungen nicht gewollt?  Wer sie äußert, muss nicht selten mit einem tiefen Fall seiner Popularität, mit Ächtung seiner Person, bis hin zur öffentlichen und gesellschaftlichen Ausgrenzung rechnen. Privat kann es zu Sachbeschädigungen, persönlichen Angriffen und  im schlimmsten Fall zum Verlust des Arbeitsplatzes kommen.
Haben denn alle vergessen, dass die Meinungsvielfalt zu einer lebhaften Demokratie dazugehört?

Die Reaktionen auf diesen Umgang mit Skeptikern sind sichtbar. Das Misstrauen gegenüber den Medien und der Politik ist so groß wie nie, der Respekt gegenüber Politikern und Journalisten ist tief gesunken. 

Journalisten und Politiker haben immer noch nicht erkannt, dass andere Meinungen aus der riesigen Mitte der Gesellschaft kommen und diese Mitte wieder vertreten und widergespiegelt werden möchte. Sie ist nicht zwangsläufig politisch oder extrem. Die Mitte hat einen gesunden Menschenverstand und reagiert einfach nur auf Entwicklungen, Erfahrungen und auf die eigene Wahrnehmung.